Beschreibung
Kurt Rittig – Geschichten aus der Spanschachtel
In einer Spanschachtel wird vieles aufbewahrt. Es finden sich Tagebuchseiten, vergilbte Liebesbriefe, alte Postkarten, eine getrocknete Rose – geheimnisvolle Zeichen von gelebtem Leben, erfüllter und enttäuschter Hoffnung, von gefundener und verlorener Liebe: Ein Atem von weit her und uns doch auf berührende Weise vertraut. Solchen Geschichten hat Kurt Rittig nachgelauscht, hat sie aufgeschrieben und gestaltet. Er hat Vergilbtes aufgefrischt und Verstaubtes wieder leuchtend gemacht, mit feinem Ohr für die leisen Töne und mit großem Vergnügen an der kleinen Form.
Vorwort
Es gibt in den Bergen besondere Kraftorte, an denen man der Wahrheit nahe ist und Zweifel schwinden. Oft sind dies sehr alte Bäume, Wasserfälle oder seltsame Felsgebilde. Und an diesen Orten wird viel geschwiegen. Neben diesen Kraftorten aber gibt es auch Glücksorte, und an diesen Orten wird viel erzählt. Ein solcher Glücksort kann eine warme Stube sein mit einem Herrgottswinkel und einem Kachelofen, oder auch ein Biergarten im Schatten alter Kastanien, die mit ihren großen Blättern das warme Glück eines späten Sommertages in ein tanzendes Lichtspiel verwandeln. Die Menschen, die hier sitzen, sind in diesen Stunden glückliche Menschen und sie wissen um dieses Glück. Sie wissen aber auch durch Jahrhunderte gemeinsam bestandenen und gemeisterten Leben in Bescheidenheit und häufig in Not, dass sie ihre Erfahrung von Glück und Unglück, Trauer und Freude nur bewahren können, wenn sie sie weitergeben. Und dazu müssen die Geschichten hinter diesen Erfahrungen erzählt werden, immer wieder aufs Neue, immer wieder ein wenig anders. Und kaum irgendwo im deutschen Sprachraum werden so viele Geschichten erdacht, bewahrt und weitergereicht wie im Berchtesgadener Land, und sie reichen von der historischen Anekdote bis hin zur schaurigen Moritat. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Berge die Geschichten festhalten, wie sie es auch mit ihren Menschen tun, und deren Erzählungen manchmal sogar als Echo zurückwerfen in die liebenswerte Welt, die sie umschließen und beschützen. Die hier erzählten Geschichten sind frei erfunden, auch dort, wo sie an historisches Geschehen angelehnt sind. Dasselbe gilt für die handelnden Personen. Berchtesgaden, 1. März 2018
Die Geschichten: Das Drachenpulver, Der Weiher, Das Weihnachtswunder, Dr. Wenz, Tarock, Schorscherl, Die Letzten
Zum Autor (Kurt Rittig)
Buchautor: „Der Spendensammler“, Roman, „Skarabäus oder Das Gold im Meer“, Roman
Drehbuchautor: „Eine blassblaue Frauenschrift“ nach einer Novelle von Franz Werfel u.v.a.
Ehem. Fernsehdirektor: SFB/Berlin, SWF/Baden-Baden, Mitgründer des Kulturkanals ARTE
Taschenbuch, Rosspoint-Verlag, Berchtesgaden
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